Jahreswetterbericht 2020

 

Wie nicht anders zu erwarten, reihte sich das Jahr 2020 bei der Durchschnittstemperatur um mehr als ein halbes Grad Celsius über den langjährigen Durchschnitt seit meiner 30 jährigen Aufzeichnungen, ein. Außerdem gab es auch bei den Sonnenstunden ebenfalls einen deutlichen Anstieg. Bei den Niederschlägen konnte im vergangenen Jahr ein zartes Plus von ca. 40 Liter erreicht werden, verantwortlich dafür waren einige Regentiefs mit Starkregen. Für die Vegetation war der Niederschlag trotz längerer Regenpausen ein sehr ertragreiches Jahr.

 

 

Um 0,66 Grad Celsius über den Langjahresdurchschnitt reihte sich das vergangene Jahr mit 9,10 °C als zu warmes Jahr in meinen Wetterkalender ein. Verantwortlich dafür waren aber nicht die Sommermonate, sondern ein viel zu warmer Winter. Dabei sticht der Februar mit 3,6 °C um  4,2 Grad über den Langjahresdurchschnitt von minus 0,61 °C heraus und ist somit der zweitwärmste Februar seit 2016. Die Nullgradgrenze erreichten wir 2020 insgesamt an 98 Tagen, 2019 88 Mal. Minus 10 Grad Celsius erreichten wir letztes Jahr kein einziges Mal, und 2019 immerhin an 6 Tagen. Väterchen Frost ließ das Thermometer am 27. Dezember auf minus 7,6 °C fallen und reihte sich somit als kältester Tag in meiner Statistik ein. Eistage, das sind Tage, an denen das Thermometer auch tagsüber keine Plusgrade erreichte, hatten wir 2020 13 an der Zahl. 2019 konnte ich 14 Eistage beobachten. Der Jänner war mit minus 0,16 °C der kälteste Monat, und war ebenfalls um genau 1 Grad über den Durchschnitt. Tropentage, das sind Tage über 30 °C, verbuchte ich im letzten Jahr 6 Mal. 2019 erreichten wir diesen Wert an 9 Tagen. Tropennächte, also Nächte, an denen das Thermometer nicht unter 20 Grad Celsius fällt, erreichten wir wie auch 2019 kein einziges Mal. Als wärmster Tag wurde in meiner Chronik der 1. August mit 31,4 °C vorstellig. Der wärmste Monat war ebenfalls der August mit 18,6 °C und liegt genau um ein Grad Celsius über dem Langjahresdurchschnitt.

 

 

Statistisch gesehen war 2020 mit einem Niederschlag von 1110 Liter ein ganz normales Jahr, liegt doch der 30 jährige Durchschnitt bei 1057 Liter pro m². Ich konnte im vorigen Jahr den niederschlagsreichsten Februar mit 135,8 Liter pro m² seit meiner Tätigkeit als Wetterbeobachter feststellen, da der  Durchschnitt beim Februar bei 67,2 Liter liegt. Dennoch schlug das Frühjahr mit ca. 40 Liter unter dem Durchschnitt von 268 Liter pro m² zu Buche, da von 22. März bis zum 28. April eine fast niederschlagslose Zeit von nur 0,9 Liter pro m² zu Boden fiel. Starkniederschläge mit über 35 Liter pro m² innerhalb von 24 Stunden konnte ich 2020 vier Mal beobachten, die für kleinräumige Überschwemmungen sorgten. Den meisten Niederschlag hatten wir in Münzkirchen vom 10. auf  11. Juli mit 67 Liter pro m². Mit dem Schneefall war 2020 mit 1994 gleichzustellen, da es auch nur an 10 Tagen eine geschlossene Schneedecke gab. So bemühte sich Frau Holle nur an den letzten drei Tagen im Jänner, am 13. Februar und vom 26. Dezember bis Jahresende in Münzkirchen mit einer geschlossenen Schneedecke zu versehen und somit wurde am 30. Jänner eine Gesamtschneehöhe von 11 cm erreicht. Die höchste Neuschneemenge konnte ich am 29. Jänner mit 10 cm messen, was eine Niederschlagsmenge in Form von Schnee im ganzen Jahr 2020 ca. 87 Liter pro m² ergab.  2019 waren es immerhin 157 Liter pro m². Mit Tau, Nebel und Raureif konnte ich 2,8 Liter Niederschlag registrieren, wobei der Oktober mit 1,6 Liter pro m² Spitzenreiter war. Für eine trübe Sicht sorgte der Nebel im vergangenen Jahr an 42 Tagen, wobei der Oktober mit 16 Nebeltagen herausstach. Der meiste Niederschlag fiel 2020 in Münzkirchen an den Dienstagen mit ca. 213 Liter pro m². Die niederschlagsärmsten Wochentage waren die Sonntage mit ca. 92 Liter pro m².

 

 

Im vergangenen Jahr sparte auch Zeus nicht mit Blitz und Donner, denn ich konnte in Münzkirchen 31 Gewitter beobachten. (2019 konnte ich nur 16 Gewitter registrieren). Dies waren 13 Gewitter in der Umgebung, 8 leichte, 8 mittlere, sowie 2 starke Gewitter. Wobei das erste Gewitter bereits am 2. Februar in den frühen Morgenstunden sich als extrem starkes Wintergewitter zeigte und somit den ersten Starkniederschlag des Jahres von 2. bis 4. Februar 60 Liter pro m² brachte. Auch zu bemerken sind die Sturmtiefs Petra und Sabine, die beide im Februar wüteten. Während Ersteres am 4. Tag des Monats ohne nennenswerte Schäden einherging, brachte Letzteres am 10. Februar erheblich größere Flur- und Gebäudeschäden mit sich.

 

 

Selbst bei den Sonnenstunden reihte sich das vergangene Jahr ganz oben in meine Statistik mit ca. 2340 Stunden ein. Liegt doch der Langjahresdurchschnitt bei ca. 2030 Stunden. Naturgemäß konnte der Juli mit 330 Sonnenstunden aufwarten, und liegt somit ca. 30 Stunden über dem langjährigen Durchschnitt. Dicht gefolgt kam aber dann auch schon der April mit ca. 326 Stunden, was wiederum  ca. 100 Stunden über den Durchschnitt entspricht. Durch starker Bewölkung oder Hochnebel brachte es der Oktober auf nur ca. 87 Stunden und reihte sich somit als den zweitärmsten Oktober (1998 mit 80 Stunden) in meinen Wetterkalender ein. Wenn ich die Sonnenstunden an den Wochentagen vergleiche, dann erfreuten wir uns in Münzkirchen an den 52 Freitagen mit ca. 370 Stunden, was einen Durchschnitt pro Freitag ca. 7,1 Sonnenstunden ergibt. Am wenigsten zeigte sich die Sonne dienstags, und das nur mit ca. 290 Sonnenstunden, wo sich wiederum einen Durchschnitt von ca. 5,6 Sonnenstunden pro Dienstag errechnen lässt.